Warum ich in der Baugruppe bin – Eva

Wir setzen hier unsere Beitragsreihe fort, in der Baugruppen-Mitglieder darüber schreiben, warum sie in der Baugruppe sind. Wir wollen Euch damit eine Chance geben, uns kennenzulernen, eine Idee von unseren Motivationen geben – und Euch zeigen, wie vielfältig und charmant die Baugruppe jetzt schon ist :)

 

Nach David, Almuth und Odo schreibt hier Eva.

 

Nach monatelanger Suche nach einem passenden Wohnprojekt im Großraum Hamburg, bin ich auf das Wohnprojekt in Bargteheide gestoßen, und dort gab es, kaum zu glauben, noch eine Auswahl an freien Wohnungen. Also nichts wie hin zum Erstgespräch bei der Projektbegleitung Conplan und zum Sonntags-Plausch der Baugruppe. Danach war ich mir schon ziemlich sicher, dass meine Suche ein Ende gefunden hatte. Meine Erfahrungen aus meiner früheren Mitarbeit an einem kleineren Wohnprojekt (e.V.), das leider nicht realsiert werden konnte, kamen mir zugute. Ich hatte gelernt, dass es ohne professionelle Beratung und Begleitung nicht geht. Und es braucht viel Vertrauensvorschuss in die Mitglieder der Baugruppe sowie auch in die Projektleitung. Die „Chemie“ stimmte vom ersten Moment an, und dass bei Conplan Profis am Werke sind, wurde mir auch schnell deutlich. Also, hier bin ich richtig.

 

Wir wollen ökologisch wohnen und leben. Darunter verstehe ich das Streben nach einem achtsamen Umgang mit den Ressourcen unserer Erde. Dabei ist bei mir, ehrlich gesagt, noch „viel Luft nach oben“ und ich freue mich auf gegenseitige praktische und moralische Unterstützung für einen nachhaltigeren Lebensstil. Ich hoffe, in der Gemeinschaft noch mehr inkonsequente Alltagsgewohnheiten ablegen zu können.

 

Ich möchte in meinem dritten Lebensabschnitt nicht einfach nur immer älter werden, sondern gerne mit Jung und Alt in einer lebendigen Gemeinschaft leben. Weil ich selber keine Kinder habe, wünsche ich mir viele Wahlverwandte jeden Alters als einen festen Kreis von wohlwollenden Menschen, auf die ich mich verlassen kann.

 

„Wer rastet, der rostet.“ Ich freue mich darauf, mich nützlich machen zu können, zum Beispiel als Leih-Omi, mit Hausaufgabenhilfe, im Garten, bei Festen oder bei Verwaltung oder Betreuung der Gästewohnung oder des Gemeinschaftsraumes. Es wird immer viele Aufgaben zu verteilen geben. Das Ausrichten von Festen für viele Menschen macht mir viel mehr Spaß als Miniportionen zu kochen. Ich freue mich darauf, endlich Abnehmer zu finden für große Mengen Kuchen und Torten, oder auch Pizzen oder Suppen und auch darauf, Tische und Räume festlich zu dekorieren, zum Beispiel mit Blumen oder Naturmaterialien aus dem Garten. Natürlich erhoffe ich mir auch Nutzen im Alltäglichen, also Hilfe und Unterstützung ohne viel organisatorischen Aufwand bei Dingen wie Fahrradreparatur, Möbelrücken, oder Spargelschäler-Ausleihen.

 

Der Gemeinschaftraum und das Gästeappartment ermöglichen es mir, auch mehrere Übernachtungsgäste einzuladen und für „runde“ Geburtsfeiern steht der Gemeinschaftsraum oder –garten zur Verfügung.

 

Ein eigener Garten kann schnell zur Last werden und ein schlechtes Gewissen verursachen. Vom Gemeinschaftsgarten verspreche ich mir Freude, Lust und gute Laune, wenn wir ihn gemeinsam verantworten und pflegen.

 

Und nun noch eine Zukunfts-Idee: Eine handyfreie „offene Teestube“ als Refugium, wo man einmal in Ruhe eine Tasse Tee oder Kaffee trinken und die Beine hochlegen kann, wo es eine Bücher/Leseecke gibt, wo Märchen erzählt oder vorgelesen werden. Aber auch ein Ort wo man jenseits von Zweck und Ziel im Vertrauen Mensch unter Menschen sein kann und auch mal Gespräche über „Gott und die Welt“ führen kann.

 

Ich bin gespannt darauf, wie es weiter geht, wenn die Begeisterung der Gründungsphase irgendwann übergeht in den Alltag des gemeinschaftlichen Wohnens. Werden wir es schaffen, uns immer wieder offen und mit echtem Interesse zu begegnen und mit gutem Willen immer wieder Kompromisse zu finden? Mein „Bauchgefühl“ sagt Ja!

 

– Eva